The Langley Schools Music Proiect – Innocence & Despair
Als 1976 (und 1977 noch einmal) Hans Fenger in der Schulturnhalle von Langley seine Zweispurmaschine in Stellung brachte, sollte das folgende Vorhaben eine große Sache für das kanadische Dorf werden. Der Musiklehrer machte sich daran, mit dem Schulchor und der mehr als Orffschen Instrumentalgruppe junge Klassiker der Popgeschichte einzuspielen. 26 Jahre später lässt Irwin Chusid die Frage „Who cares?“ nicht gelten. Der Autor von „Songs In The Key Of Z – The Curious Universe Of Outsider Music“ entdeckte die Platten mit den Aufnahmen, die eigentlich für die Lehrer, die Eltern und die Schüler bestimmt waren, wieder. Im Booklet zu dem von Chusid nun auch außerhalb von Langley zugänglich gemachten Schatz macht er Spuren von Brian Eno wie Phil Spector aus, hört aus den im besten Sinn bemühten Interpretationen Philip Glass und Moondog heraus – und entdeckt im verspielt-unschuldigen Vortrag immer wieder Brian Wilson. Weil sich die Songs der Beach Boys nicht nur besonders andächtig schmettern, sondern auch liebevoll klein-klein instrumentieren lassen, sind die Wilson-Kleinode neben Kompositionen von David Bowie, Paul McCartney, Neil Diamond und Stevie Nicks in der Mehrzahl – neben Obskuritäten wie „Saturday Night“ von den Bay City Rollers oder „Calling Occupants Of Interplanetary Craft“ von Klaatu. Zyniker werden sich über windschiefe Gesangseinsätze und anarchisches Becken-Scheppern krumm freuen. Kenner der Materie wälzen genannte Vergleiche und bestaunen andächtig diesen folkloristisch bis spacig arrangierten Wall Of Sound. Menschen, die es einfach nur lieben, wenn mit ehrlicher Hingabe musiziert wird, halten es am besten mit John Zorn. Der sagte über INNOCENCE & DESPAIR: „This ist beauty. This is truth. This is music that touches the heart in a way no other music ever has or ever could.“
www.keyofz.com
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