The Legends – Up Against The Legends
Natürlich schwirren einem bei dem Sound die heitersten Momente von Guided By Voices durch den Kopf. Das beschwingte“.Drag Days“ von under the bushes under the STARS etwa. Und selbstverständlich erinnern einen sakrale Säulen wie „When The Day Is Done“ an die Hymnen, wie sie ein anderer aus der GbV-Blase – hier: Tobin Sprout – zum Beispiel aus einem Song wie „Angels Hang Their Socks On The Moon“ baute. Und überhaupt gemahnen The Legends, eine acht- bis neunköpfige Band aus Schweden, nicht selten auch an die Pet Shop Boys oder an The Jesus & Mary Chain. Daraus jetzt aber vorschnell Schlüsse zu ziehen und ihnen fehlende Originalität zu attestieren, greift zu kurz. Was The Legendsausmacht, ist ein selten gewordenes Talent: Sie können große Melodien in kurze Songs packen. Mit jeder Menge Hall. Hammond und Handclaps funktioniert der lebensbejahende Pop der Band im Zweidreißigtakt -zwölf Songs in 30 Minuten – und ist dabei so farbenfroh wie alle Pril-Blumen zusammen und so frisch wie eine selbst gebastelte Gänseblümchenkette. „Call It Ours“ ist ein euphorischer Purzelbaum aus drei bis vier Akkorden und einer krachend-simplen Hook, „Nothing To Be Done“ ist ein schmissiger Männlein-Weiblein-Zwiegesang, zu dem man hemmungslos knutschen möchte, und bei „Trouble Loves Me“ wollen wir die Liebe sofort erwidern: Hammond, wir hämmern zurück. Erwähnten wir schon, dass sogar leidgeprüfte A&R-Ma’nner an UP AGAINST the LEGENDS ihre helle Freude haben? Deren oberstes Suchprinzip wird hier weit über Plansoll erfüllt: Das Album – leider nur im unschönen CD-Format zu haben – quillt quasi über vor Singles.
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