The Lords – The Original Singles Collection – The A& B-Sides

Mit Lord Ulli Günthers plötzlichem Tod am 13. Oktober 1999 ging ein Kapitel Deutsche Rockgeschichte zu Ende. Die ursprünglich als Skiffle-Formation in Berlin gegründeten Lords zählten in den 6oern zu den beliebtesten Beat-Combos. Noch vor dem tödlichen Unfall des Sängers kompilierte die EMI zum 40. Jubiläum mit THE ORIGINAL SINGLES COLLECTIONS -THE A & B-SIDES auf zwei Silberlingen eine nahezu lückenlose Kollektion der Lords-Singles. Nahezu deshalb, weil zwischen Sixties-Chartrennern wie“Gloryland“ oder John Brown’s Body“, zwei stilistisch interessante Singles und deren Flipsides unterschlagen wurden: Das ’67er“Gipsy Boy“/“Coco Cat Love“ ist ein feines Beispiel für kauzig-orchestrierten Brit-Flower-Pop, das Remake von Johnny Kidd & The Pirates „Shakin‘ All Over“/“Blue Horizon“ ein wundervoller Beitrag zur damals grassierenden Progressive Welle. Für diesen kleinen Faux Pas entschädigen wiederum Preziosen wie die allererste, noch deutsch gesungene Single „Baby, lass den Ander’n“/“Tobacco Road“, aber auch die sechs Titel der Frühsiebziger-IMeuauflageThe New Lords. Wie sich die Entwicklung der Lords vollzog, lässt sich gut verfolgen, wenn man frühe Hiterfolge wie das Mersey-Beat-inspirierte „Poor Boy“ mit dem psychedelischen „Fire“ oder dem Popklassiker „People World“ vergleicht. Darüberhinaus belegen die im Booklet abgedruckten Single-Cover im: Die Lords trugen um 1965/66 die mit Abstand längsten Haare der europäischen Beat-Szene – Allein für diesen Mut gebührt ihnen der Lifetime Achievement Award.