The Magnetic Fields – Realism :: VÖ: 26.1.

Der Abschluss von Stephin Merritts „no synth“-Trilogie (die Alben nach 69 LOVESONGS: I, DISTORTION und REALISM) hätte kaum mehr „no synth“ ausfallen können: Der Chef der Magnetic Fields hat ein Folkalbum gemacht. Zumindest hat er das versucht, denn „den ganzen Weg bis zum Folk“ wollte er dann doch nicht gehen. „Um ehrlich zu sein, ich ertrage den Klang einer akustischen Gitarre nicht länger als drei Minuten am Stück“, sagt der 43-Jährige. Dementsprechend bewegen sich zehn der 13 Songs hier unter der Drei-Minuten-Grenze. Das würden sie allerdings auch ohne Gitarrenphobie.

So sehr man dazu neigt, dauerveröffentlichenden Künstlern über einen Kamm scherend zu unterstellen, nach dem Prinzip Quantität vor Qualität zu handeln: Im Crapcutten war Merritt schon immer fit – sogar auf seinen 69 LOVESONGS. Wo er kein Schlagzeug braucht, da benutzt er auch keins. Fast das ganze REALISM kommt ohne Drums aus. Krassheit: Man merkt das erst mal nicht. Zu sehr ist man mit der Instrumentenvielfalt (Bouzoukis, Banjos, Celli) beschäftigt, mit Freakigkeiten wie dem deutsch gesungenen Refrain von „Everything Is One Big Christmas Tree“ und den kompakt vorgetragenen Melodien, die man allesamt so irrsinnig aufblähen könnte – stellte man Quantität vor Qualität.

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