The Miles Hunt Club – The Miles Hunt Club
Anfang der Neunziger flimmerte auf MTV eine wunderbare Indie-Sendung über den Bildschirm, moderiert von Paul King. Sie nannte sich „120 Minutes“, zeigte Videos von Primal Scream bis Daisy Chainsaw und wurde von Herrn King kompetent moderiert. Kings Nachfolger, Miles Hunt, plauderte noch eine Spur cooler. Bekannt geworden war er als Frontmann von The Wonder Stuff, einem typisch britischen Band-Phänomen, das es nie wirklich über den Ärmelkanal geschafft hat. Seitdem hat Hunt immerwieder Songs veröffentlicht. THE MILES HUNT CLUB ist sein zweites Soloalbum, auf dem er mit salbungsvoller Stimme britischen Pop zelebriert. Schon der Opener „Everything Is Not Okay“ reißt den Hörer hinein in die Tristesse eines verregneten Londoner Vormittages. Aus jeder Träne formt sich eine griffige Hookline. Aus allem Frust wird ein dufter Popsong gezaubert. Und so kommt’s, dass der Platte verzweifelte Brüche völlig fehlen. Hin und wieder darfs ein wenig schwärmerischer Pomp sein, der Rest jedoch ist gediegen bis fad. Der große Ruhm wird wohl wieder einmal ausbleiben. Schade eigentlich, Miles.
http://mileshuntclub.com/
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