The Mitchell Brothers – A Breath Of Fresh Attire
Um es gleich klarzustellen: Bei diesen Mitchell Brothers handelt es sich nicht um Phil und Grant, die harten Jungs aus der ewigen britischen Seifenoper „Eastenders“. Aber sie benutzen denselben Slang und haben auch sonst keine Scheuklappen, wenn es darum geht, sich als Kinder des Milieus zu präsentieren. Um das herauszufinden, muß man nur in den Opener „Fuck Me? Fuck You!“ hineinhören. Da ist der eine ITeddy, Spurs-Fanl böse auf den anderen (Tony, Liverpool-Fan), weil letzterer zum FA-Cupfinale fährt und es mit seiner Freundin versaut hat und nun denkt, ersterer renke es schon wieder durch ein Telefonat ein. Eine Beleidigung („prick, piss off!) reiht sich an die nächste („you unreliabte cunt!“). Später wiederholt sich das brüderliche Zwiegespräch noch einmal bei der Fußballdiskussion in „When The Whistle Blows“. Es handelt sich hier um zwei Jungs, die als Prototypen der sogenannten chavs verstanden werden können: Rüpel, die hauptsächlich Fußball. Frauen, Suff, Sportklamotten und „Streiche“ am Rande der Legalität im Kopf haben. Ihr Sound ist vom Grundsatz her jene mit elektronischen Elementen angereicherte, tanzbare Variante von britischem Hip-Hop, die seit einiger Zeit „Grime“ genannt wird. Mit dem Unterschied, daß dieser Stil bei ihnen vielfältiger und unterhaltsamer als bei vielen anderen Vertretern des Genres klingt. Die Mitchells gestatten sich kleine RnB-Besinnungspausen, schlagen manchmal aber auch ernsthafte Töne an, wenn sie sich gegen Routinekontrollen durch die Polizei und distanziertes Verhalten von Verkäufern gegenüber schwarzen Kunden in Kaufhausketten beschweren. Wie die Mitchells es auch aufziehen: Packend klingt es immer. Entdeckt wurden sie übrigens von Mike Skinner (The Streets), nachdem sie diesem persönlich ein Demo in die Tasche gesteckt hatten, während er bei einer Bank in der Schlange stand. Smart bastards. VÖ: 18.11.
www.themitchellbrothers.co.uk
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