The Mooney Suzuki – Electric Sweat
The-Bands können nicht nur wie Led Zeppelin und Velvet Underground klingen, sondern auch wie MC5
Die Musikherstellungskonzerne setzen nicht nur Ebay-Scanner (menschliche) ein, die den lieben langen Tag nichts anderes tun, als zu prüfen, ob nicht irgendjemand, der sie schon hat, die rare Vorab-CD von Band XY verhökert, was natürlich strengstens verboten ist und äußerst verdammenswert dazu. Seit ein paar Monaten haben die Plattenfirmen nach unbestätigten Informationen auch menschliche „The-Band“-Scanner im Einsatz. Das heißt: Der Praktikant ruft die Datei „Bands, die bei uns unter Vertrag sind“ auf, gibt bei der Funktion „Suchen und finden“ das Wort „The“ ein, kopiert alle Bandnamen, die er findet, in ein neues Dokument, das er „The-Bands, die bei uns unter Vertrag sind“ nennt und umgehend an die Abteilung „Artist & Repertoire“ weiterleitet. Dort wird sofort veranlasst, dass alle Platten der Bands von der Liste wieder veröffentlicht werden. So muss das mit The Mooney Suzuki gewesen sein. Oder auch nicht, Electric Sweat, das letztjährige Album der vier New Yorker, kommt jetzt noch einmal mit sechs Live-Video-Schnickschnack-Bonus-Tracks. The Mooney Suzuki (wo bloß dieser Bandname herkommt?) sind die vielleicht konsequentesten Revivalisten unter den „The-Bands“ wenn man die Datsuns als Deep-Purple-Cover-Band kurz vergisst. Das authentische MC5-New York Dolls-Flair des Albums wird zu keiner Zeit von Erkenntnissen getrübt, die nach 1975 im Pop gemacht wurden. The Mooney Suzuki unterwandern ihren ätzenden Riffrock mit soulig-gospelndem und Hammondorgel-getriebenen Stücken, die nach Booker T. auf Acid klingen. „Abwechslungsreich“ hat man früher dazu gesagt, als das noch kein Schimpfwort war. VÖ: 7.7.
>>> www.themooneysuzuki.com
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