The Most Serene Republic – Population

Schön, wenn man ein Album in einem Wort zusammenfassen kann: Energie. Aus dem pickeligen High-School-Dropout-Haufen, der das erste Album auf dem Label Arts & Crafts veröffentlichte, das nicht van Freunden von Freunden von Broken Social Scene bestritten wurde, ist eine siebenköpfige Band geworden, die an Spielstärke gewonnen hat. Broken Social Scene waren trotzdem seltsame Überväter fürsie. hat mir Keyboarder und Produzent Ryan Lenssen damals zur ersten Platte erzählt, an Kevin Drew&Co. kam keiner in Toronto vorbei. Zwischen underwater cinematocrapher, jenem Debüt von 2005, und Population liegen zwei Jahre, Wechsel im Band-Line-up und-Selbstverständnis. Die neuen Songs thronen auf Sound türmen, die von kräftigen Bläserensembles, von jubilierenden Chorgruppen und schwer identifizierbaren Geräuschschichten gehalten werden. Das mag eine weitere Umschreibung für Art-Pop sein, aber The Most Serene Republic lassen ihr „Kunstwerk“ auch hörbar aus der Begeisterung an der Song-Architektur erwachsen, am Versuch einer perfekten Ausgestaltung eines Objekts. Im Extremfall („Why So Looking Back“) produziert die Band einen hellen,durchlässigen Wall Of Pop, eine Fratze, die allen gilt, die zu wissen glauben, was Pop war und ist. The Most Serene Republic schauen über den Suppentellerrand der populären Musik und linden Modelle der Orchestrierung in Jazz und Klassik. Eine Platte, die Türen in die Welt ihrer Vorläufer öffnet, eine Art Meta-Musik zu Broken Social Scene, Godspeed!, You Black Emperor und Arcade Fire. Vielleicht ist diese Platte aber auch einfach die Quersumme aus all diesen Bands, die Quintessenz des kanadischen Großgruppensounds. VÖ: 18.1.

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