The Nits – In The Dutch Mountains
„This album was not produced“ findet sich als Anmerkung auf der Innenhülle. Anspielung auf die Tatsache, daß die Nits ihr achtes Album in Joe Jacksons-Manier live und in einem Durchlauf eingespielt haben.
Schon diese Tatsache spricht dafür, mit welcher Selbstverständlichkeit die Holländer inzwischen ihre Musik machen. Und die Reife, die ihre Kompositionen ausstrahlen, verblüfft vollends, weiß man doch, daß die Musiker auf ihren früheren LPs so manche Gratwanderung gewagt und ständig stilistische Haken geschlagen haben.
Auch das musikalische Spektrum von DUTCH MOUNTAINS läßt sich verbal kaum in den Griff bekommen. Zu verschieden sind die Ansätze. Die Art und Weise, wie sie mit diesen Einflüßen jonglieren, erinnert allerdings oft an Godley & Creme und ihre Geniestreiche zu 10cc-Zeiten.
Anders als bei den Briten fließen ins Nits-Konzept amerikanischere Elemente zwischen C&W, Singer/Songwriter und Bob Dylan ein. Dazu Jazz, Tango, ein wenig Klassik.
Erzählt werden Kindheitserinnerungen (Seite 1) und Visionen eines Mannes (Seite 2) mit viel Witz, Ironie und Selbstdistanz aus dem Land unter dem Meer – der LP-Titel IN THE DUTCH MOUNTAINS deutet das ja schon an. Die Nits lassen so auf äußerst unterhaltsame Weise eine längst begraben geglaubte Tradition wieder aufleben, nämlich die des Konzeptalbums.
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