The Orb – The Dream

Natürlich ist man hier nicht geneigt, zu Luftsprüngen der Begeisterung anzusetzen. The Orb – was soll da schon kommen? Seit 1992 schon wartet man auf eine vollends überzeugende Fortsetzung des Ambient-House-Konzepts, das dieses Projekt um Chefgestalter Alex Paterson in den Gründertagen der neueren Dance-Zeitrechnung zu einem wichtigen Eckpfeiler gemacht hatte. Zwischendurch gab es zwar immer wieder einige korrekte Tracks zu hören, aber grundsätzlich schwebten die Herren etwas arg sorglos durch die rhythmischen Soundsphären. Aber man sollte Musiker nie abschreiben und ihnen die Fähigkeit zur Rehabilitation absprechen. Wenn man TheOrb noch einmal eine Chance geben will, dann jetzt. Zum ersten Mal seit ganz frühen Tagen hat Paterson wieder mit seinem alten Jugendkumpel Martin Glover zusammengearbeitet. in der Szene besser unter dem Namen Youth bekannt. Er hat mit Paterson früher an genau zwei Tracks gearbeitet, an „Little Fluffy Clouds“ und „Majestic“. Zu einer weitergehenden Zusammenarbeit kam es nie. Bis vor Kurzem. Youth richtete sich sein neues Studio The Dreaming Cave ein und meinte, dass dort unbedingt ein von ihm mitgestaltetes Album von The Orb entstehen sollte. Vieles kommt dem Hörer vertraut vor. Das Ambient-Gefühl ist allgegenwärtig, auch die Neigung zu Dub-Grooves. Stimmensamples verbinden sich auf höchst eigene Weise mit Gesang. Aber da ist noch mehr.Gelegentliche Weckrufe verhindern das totale Abdriften ms All der Klänge und damit auch in die Bedeutungslosigkeit. Besonders deutlich wird das bei „A Beautiful Day“ mit echtem Soulgesang. Und bei dem ungewohnt bodenständigen Ausspruch „Come on, let’s go, we’re going down to the disco“. Und bei der energischen Dancehall-Reggae-Nummer „Mother Nature“. An diesen Stellen möchte man meinen, The Orb stünden vor ihrem zweiten Frühling. Man mag es kaum glauben. VÖ.22.2.

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