The Pigeon Detectives – Emergency

Vielleicht wird man in zehn Jahren nicht mehr viel von den Pigeon Detectives wissen. Außer, dass sie eine dieser Britrockbands waren. Wie war das noch-Leeds-Hype, Tour mit den Kaiser Chiefs, Platz drei fürs Debüt-Album 2007, der Aufstieg zu Major-League-Stars. „Everybody wants me now“, so geht der Refrain im finalen Stück des neuen Albums, die Heldensaga von den Rothwell-Lads und ihrem Rothwell-Rock’n’Roll, sie wird ein Jahr nach Album eins mit Verve fortgestrickt. Klar, dass da alles nach vorne geht, die sägenden, peitschenden Gitarrenriffs, die fetzenden, polternden Beats, über die sich Matt Bowmans Gesang wie ein Mittelwert aus allen bekannten Britrockstimmen erhebt. Das hat zur Folge, dass man fast jeden Song schon einmal gehört zu haben meint, im Falle von „This Is Emergency“ handelt es sich gar um einen cleveren Radio-4-Klon. Das gut geschunkelte Lied zur akustischen Gitarre, das in der Mitte der Platte steht („Nothing To Do With You“), nimmt sich in diesem Verein hyperventilierender Hymnen von morgen mehr wie eine Alibinummer aus-ein mal durchatmen, und weiter geht’s. „I’m A Liar“ im Anschluss ist der eine geniale Brüllsong, den so ein Album braucht, der auf einem forcierten Reggae-Beat angerauscht kommt und nachher im Bababapbapaba richtig hochfliegt. Vielleicht sind die Pigeon Detectives die logische Fortsetzung der Linie Beatles-Oasis-Libertines-so jedenfalls hören sich ihre Sozialisationsgeschichten an. Vielleicht sind die Pigeon Detectives auch nicht mehr und nicht weniger als die Band, die Gevatter Britrock 2008 verdient hat. VÖ: 23.5.

»>www.thepigeondetectives.com

>» STORY S. 12