Die Pretenders machten zwei Gitarren-orientierte Pop-Alben mit schönen Rockmelodien und entsprechenden Hits/Singles („Stop Your Sobbing“; „Brass In Pocket“). Im Mittelpunkt stand (die Ex-Rock-Kritikerin vom New Musical Express aus Akron/Ohio) Chrissie Hynde mit ihrer voluminösen Stimme, begleitet durch das schnelle/solide Rocktrio Martin Chambers (Schlagzeug), James Honeyman-Scott (Gitarre) und Pete Farndon (Baß).

Der Rest ist Geschichte: Farndon wurde von Hynde gefeuert. Farndon und Scott fixten sich zu Tode, man redete vom Ende der Pretenders.

Außerdem erwartete Chrissie ihr Kind (von Vater und Kinks-Mann Ray Davies; die Pretenders hatten übrigens auf jeder LP ihren Kinks-Song: „Stop Your Sobbing“ auf LP Nr. 1 und“I Go To Sleep“auf Nr. 2).

LEARNING TO CRAWL, die erste LP der Pretenders ohne einen Titel der Kinks, präsentiert die beiden neuen Bandmitglieder Robbie Mclntosh (Git.) und Malcolm Foster (Baß), ist wieder von Chris Thomas produziert und ist wieder ein typisches Pretenders-Album. d.h. es hat sich eigentlich wenig oder gar nichts verändert.

Schön, da fällt natürlich das süße Kinderlied „2000 Miles“ heraus (Chrissie hat ihr Kind inzwischen), das gleichzeitig als Weihnachtslied herhalten mußte. Bereits bekannt ist „Back On The Chain Gang‘, die Single aus dem Film KING OF CO-MEDY, die sich einreiht in die bisherigen Pop-Singles der Gruppe. „Show Me“ ist nichts anderes als „Chain Gang Part 2“. Das langsame/soulhafte „It’s A Thin Line Between Love & Hate“ stammt von den Persuaders aus dem Jahr 1972. „I Hurt You“ dokumentiert Chrissies heimliche Liebe für Heavy-Meta!/ Hard-Rock; „My City Was Gone“ hat Verwandtschaft mit „Under The Boardwalk“ (dem Klassiker).