The Ramones – Pleasant Dreams

Die Ramones sehen zwar noch so aus wie früher, doch über ihren Sound entscheiden inzwischen Produzenten. PLEASANT DREAMS wurde in Zusammenarbeit mit 10cc-Mann Graham Gouldman aufgenommen und klingt wie eine Mischung zwischen Ramones und lOcc. Die 12 Songs, erstmals nicht aus kollektiver Feder, sondern ausschließlich von Joey und DeeDee geschrieben, unterscheiden sich von der Komposition her nicht wesentlich von den gewohnten Ramones-Riffs.

Die Soundbrei-Eigenschaften erhalten sie offensichtlich durch Gouldman so wie in ähnlicher Weise zuletzt END OFTHE CENTURY von Phil Spector geprägt wurde. Wir hören süßliche Keyboard-Streicher, aufgepeppte Chöre und ein durchgehend poppig-verwischtes Soundbild, wobei besonders die einstmals so prägnante Gitarre im verhallten Nebel untergeht.

PLEASANT DREAMS ist eine stellenweise ganz hübsche Pop-LP, die einzelnen Songs sind recht gefällig, aber als Ganzes bleibt das Album gesichtslos und austauschbar. Die Versuche der Ramones, die Beach Boys der Ostküste zu sein, waren früher jedenfalls überzeugender. Je mehr sie versuchen, sich den Originalen anzunähern, desto mehr verliert die Band das originale Feeling. Sie hätten es sich wirklich einfacher machen können. PLEASANT DREAMS macht einem Sorgen um die Zukunft der Band. Wer wird dem nächsten Ramones-Werk seinen Stempel aufdrücken? Die Auswahl ist groß, doch das nächste Album könnte dabei ähnlich geraten wie dieses: unwichtig.