The Rapsody – Overture
„Hip Hop Meets Classic‘ – was soll das denn?! Wer hört heutzutage überhaupt noch freiwillig Opern? Die Turnschuh-Generation sicher nicht. Trotzdem ist das Frankfurter Produzententeam Achim, Dieter und Klaus Völker der Idee verfallen, Hip Hop und Klassik zu kreuzen. Über zwei Jahre brauchte es, bis RAPSODY Realität wurde. Immerhin schaffte es der Völker-Clan, East- und Westcoast-Rapper (u.a. Run DMC, LL Cool J, Warren G., Redman) zu bewegen, sich im Duett mit jeweils einem klassischen Sangeskollegen an bekannte Opernstücke zu wagen. Doch so verführerisch die Idee von RAPSODY ist, so widersprüchlich und teilweise unbefriedigend ist die Umsetzung. Es reicht eben nicht, einen bekannten Rapperauf die Oper zu hetzen. Während sich LL Cool J für „Dear Malika“(nach „Lakme“von Leo Delibes) die Mühe machte, sich intensiv mit der Opernhandlung zu beschäftigen und sogar eine neue Figur zu erfinden, wirken andere Tracks wie Stückwerk, bei dem Rap und klassischer Gesang nur konturlos nebeneinander stehen. Zudem sind die Leistungen der Opernsänger/innen streckenweise mittelmäßig bis dürftig. Zu den guten Tracks gehören neben dem erwähnten „Dear Malika“ auch das Duett von Warren G und der betörenden norwegischen Sängerin Sissel („Prince Igor“ von Borodin) und die extrem harte Version von Onyx'“Vissi d’Arte“ (nach Puccinis „Tosca“). Der Rest ist nicht mehr als nett – aber den Versuch war’s immerhin wert.
Mehr News und Stories