The Regulars – Victim

Nachdem Island und Virgin neben Trojan jahrelang nahezu eine Monopolstellung im Reggae-Bereich behaupten konnten, kommen jetzt immer mehr Firmen auf den Geschmack. Die CBS veröffentlicht jetzt die erste LP der siebenköpfigen Gruppe The Regulars aus London. Sie besteht schon seit einigen Jahren und hat 1978 sogar schon mal in Hamburg gespielt, damals noch unter dem Namen Reggae Regulär.

„Victim“ ist nun eine echte Alternative zu den Fließbandproduktionen aus Jamaica von Robbie Shakespeare, Sly Dunbar & Co., denn die Regulars machen, obwohl sie in England leben, nicht jenen harten, coolen Reggae in der Art von Steel Pulse, sondern sie bevorzugen den warmen und wohlklingenden JA-Sound. Hörenswert ist die Platte schon aufgrund ihrer Vielseitigkeit. Drei Stücke ,,Hey Girl“, „Not Any More“ und ,,Friends Of Tomorrow“ — gehen so ungewöhnlich schnell los, daß man sich an längst vergangene Ska-Zeiten zurückerinnert fühlt. Farbige Tupfer setzt das Lead-Gitarrenspiel von Norman Ebanks.

Die besten Titel der Platte sind „Victim Of Life“, ,,Jah Jah Children“, „Friends Of Tomorrow“ und ,Ital Club“. Zum Album gehört aber auch noch eine Art 12-inch-Single (nicht im eigentlichen Sinne, sie läuft auf dreiunddreißigeindrittelumdrehungenprominute) mit drei Titeln: Auf der ersten Seite das bereits auf der eigentlichen Platte vorhandene „Fools Game“ und die Dub-Version „Bombay Duck“, auf Seite zwei „Funky Shack“, ein weiterer George Clarke-Titel, der eigentlich Nachfolger vom Discotheken-Renner „Now That We Found Love“ werden mußte, wenn die Regulars nur bekannter wären. Was spricht dagegen?