The Roches – Keep On Doing

Terre, Maggie und Suzzy, die drei Roches-Schwestern, lassen sich mit ihren Alben Zeit: 1979 THE ROCHES als Debüt, 1980 NURDS und erst jetzt KEEP ON DOING. Und das ist richtig so, denn der brillante Gesang des Trios zählt zu denjenigen Dingen, die man wahrlich nicht immer hören kann. Aber wenn, dann … uuuaahh!

DOING bringt absolut nichts Neues: Robert Fripp wieder als Produzent und zusätzlicher Gitarrist neben den Schwestern, Tony Levin am Baß und Bill Bruford mit (seltener) Perkussion. Wie gewohnt auch die Songs: Vorzugsweise Eigenwerke, garniert mit „On The Road To Fairfax County“ von David Massengill, „Steady With The Maestro“ von George Gerdes und „Hallelujah“ von Georg Friedrich Händel. Gerade in „Hallelujah“, a capella gesungen, zeigen sich die Subversivität und die Klasse der Roches, indem sie die eigentlich abgegriffene Handel-Kamelie sezieren, zerbrechen und neu zusammensetzen, ohne den mutmaßlichen Intentionen des Komponisten auch nur einen Deut Abbruch zu tun.

Der „sorgfältig einstudierte Wahnsinn“ (Kritikermeinung) der Schwestern besitzt ungemeinen Witz, skurrilen Humor, aber auch jede Menge Charme und Wärme – nur die Kings Singers sind besser (aber mir meist zu langweilig). Die Art, wie die Roches mit ihren klassischen Stimmen umgehen, ist innovativer als das meiste Zeugs sogenannter progressiver Bands von gestern und heute.

Allerdings lassen Abmischung und/oder Pressung der Platte leicht zu wünschen übrig: Solche Musik muß noch weit luftiger aus den Boxen kommen. Und ehe ich’s vergesse: eine Neuerung haben sich die Schwestern doch erlaubt – ihren Synthie betätigen sie jetzt selbst.