The Rock Bible von Henry Owings

Henry Owings ist einerderschärfsten Kritiker populärer Musik und „Kultur“ überhaupt – scharf heißt hier nicht etwa (nur) „schneidend“, sondern SCHARF, und „Kritik“ heißt hier nicht Supi/Nicht-ganzso-supi-Produktkaufempfehlung, sondern generelle, konsumunabhängige Beurteilung und Infragestellung, d.h. Besclümpfung und Lächerlichmachung, um zu sehen, was an Schätzenswertem übrig bleibt, wenn die getrocknete Scheiße abgebröselt ist. Gerade haben wir uns bei der Lektüre seiner großartigen Liste mit Übersetzungen gängiger Bandbio-Phrasen (im letzten „Chunklet“-Magazm, das er herausgibt) zwischen Scheckiglachen und „Ja! Genau!“-Brüllen kaum entscheiden können, da fällt dieses Buch auf den Tisch, randvoll mit Do/Don’t-Geboten von biblischer Relevanz für den Popmenschen, ob aktiv oder passiv tätig, ausgewählt aus dem erwähnten Magazin, das an sich schon eine Bibel und ein Lebenshumorehxier für kritische Geister ist. Einige Gleichgesinnte hat Owings dort um sich geschart; recht viel mehr von solchem Niveau dürfte der Planet nicht hergeben (oder doch? Die Hoffnung stirbt selten). Wünschen wir uns das Buch als Zwischendurch-Standardlektüre in jeden Plattenladen, jedes Club-, Konzerthallen- und Privatklo der Welt, auf dass diese zumindest in Sachen Pop eine bessere und von mehr Gelächter erfüllte werde.

www.chunklet.com