The Rolling Stones – No Security :: Lebendig
Immer dasselbe – wenige Wochen nach einer Welttour der Alten Wilden liegt das jeweilige Live-Dokument in den Plattenläden. Wer sich nun fragt, wozu, bitteschön, er die 43. Version von „Satisfaction“ oder „Honky Tonk Women“ kaufen soll, sieht sich von NO SECURITY angenehm enttäuscht: Die CD bietet ausnahmslos Material, das es bisher noch nicht auf offiziellen Livealben der Stones gab, darunter Schmankerl wie das wunderbar flüssige „Memory Motel“ mit Gast Dave Matthews, aufgenommen während einer Pay-TV-Show in St. Louis. Bei gleicher Gelegenheit wurde auch Taj Mahals „Corinna“ mitgeschnitten, das der Bluesmann im Duett mit Jagger zum besten gibt. Weitere Klassiker, die auf NO SECURITY zu Ehren kommen: „Gimme Shelter“ mit grandiosem Fronteinsatz von Backgroundsängerin Lisa Fisher, „Respectable“, das durch seine Anspielungen auf das Lotterleben im Weißen Haus unverhoffte Aktualität gewonnen hat, oder „The Last Time“, dem Charlie frischen rhythmischen Dampf macht. Primus inter pares jedoch: „Sister Morphine“, das trotz Stadionatmosphäre unter die Haut geht, und Keiths „Thief In The Night“, das live im Unterschied zur unfertigen Albumversion erstaunlich kompakt rüberkommt. Ein Wort noch zum Cover: Jagger engagierte einen Fotografen in Wien, der Fans im Stadion Fans ablichtete. Unter denen, die sich mit einer Veröffentlichung bereiterklärten, wurde jenes schmucke Bikerpärchen ausgesucht. Glückwunsch. NO SECURITY muß man nicht haben – aber wer es auflegt, hat vergnügliche 70 Minuten.
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