The Roots – The Roots Come Alive :: Sparsam
Live zeigt sich die wahre Kompetenz von Musikern, ganz besonders in der HipHop-Fraktion. The Roots veröffentlichen ihr erstes Live-Album überhaupt und werfen damit die Frage auf: Können sie’s? Nun – zunächst einmal erweist sich der starke Live-Charakter der Mannen aus Philadelphia als gewinnbringend: echte Drums, echter Bass, echtes Rhodes-Piano, und schon läuft der Hase. Berühmt-berüchtigten Status besitzen The Roots besonders wegen ihrer beiden „Stimmwunder“. Black Thought mimt den Frontmann mit stämmigen Raps, während DJ Scratch als „Turntable Vocalist“ wahre Kunststücke vollbringt. Man stellt sich dabei die Frage: Wie kann ein menschlicher Kehlkopf die Scratch-Artistik eines Vinyl-Maestros so täuschend ähnlich imitieren? Allerdings offenbart sich bei der Roots-reduzierten Live-Spielart auf Dauer auch eine gewisse Eintönigkeit: Die immer gleichen Tempi und Tonarten können das Gähnen im Laufe der Zeit kaum verhindern. Doch die ans Album-Ende gestellten Songs reißen’s dann wieder raus: Zum einen ist das die Ballade „You Cot Me“, die ihre Eindringlichkeit aus der unverschämt lasziven Stimme Jill Scotts bezieht und allmählich zu einem brodelnden Funkrock-Gewitter eskaliert. Zum anderen bringt der Studio-Track „What You Want“ mit knackigen Computer-Programmings und der souligen Gaststimme von Jaguar jene Abwechslung, die man sich schon eine halbe Stunde eher gewünscht hätte.
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