The Ruby Suns – Fight Softly :: VÖ: 26.3.
Musik, die sich gängigen Schubladen entzieht, ist sowieso Kritikers Liebchen. Wenn wie bei Ruby Suns noch das verschwenderische Sounddesign eines erklärten Laptop-Poppers dazu kommt, wird die Sache interessant. Der gebürtige Kalifornier McPhun hat auch sein neues Album wieder in Auckland, Neuseeland, aufgenommen, ein aus Effekten und lebensverschönernden Melodien zusammengeschraubtes Stückchen Popmusik, das sich mit jedem Hörgang tiefer in Herz und Hirn bohrt. Im Zustand vollkommener Einswerdung mit diesem herrlichen Geschüttel, Geschepper und Gesumse mag man sich auf einem Endlos-Trip durch jene Traumwelt wähnen, deren Koordinaten einem sonst immer am Morgen danach entfallen sind. Einige dieser Songs sind eigentlich nicht weit von den Jams entfernt, aus denen sie geboren wurden. McPhun ist aber in jedem Moment in der Lage, aus einem unschuldig dahingenudelten Schalala ein scharfes Stück R&B oder Kuduro zu zaubern, indem er die Beats über die Melodien dehnt und bricht. Die Hierarchien sind bei Ruby Suns am Wanken. Das macht dieses Album so großartig – der Künstler lässt das Publikum im Ungewissen, wo es sich gerade befindet: New Glitch, Cumbia, Tropicalia, Psych-Pop oder Soft-Soul? McPhuns Stimme geistert im Stile Arthur Russells durch die leicht instabilen Konstruktionen. Und immer immer wieder geht die Sonne auf bei Ruby Suns. Sie kann über die Dauer eines ganzen Songs blinzeln oder ganz nebenbei gefährlich strahlen.
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