The Searchers – Meet The Searchers; The Searchers – Sugar And Spice; The Searchers – It’s The Searchers; The Searchers – Sounds Like Searchers;
Mit „Sweets For My Sweets“ hatten es die Searchers im August 1963 geschafft: Nummer 1 in I den britischen Single-Charts. Die – für die damalige Zeit – hoch innovativ geratene Verknüpfung einprägsamer Song-Harmonien mit Gitarrengeläut und mehrstimmigem Satzgesang ließ die vier Liverpooler gar zur lokalen Kurzzeit-Konkurrenz der Beatles aufsteigen. „Sweets For My Sweet“ setzte mit einem wummernden Bass-Auftakt ein. Tony Jackson (Gesang, Bass) sang hoch, sehr feminin und unverfälscht „weiß“. Mike Pender (Gitarre, Gesang) sekundierte mit genießerischem Background-Falsett. John McNally (Gitarre) brillierte dank ausgefallener Akkord-Triller auf der Rhythmusgitarre (die John Lennon stark beeindruckt haben sollen), und zwischendurch und zum Finale platzierte Chris Curtis (Schlagzeug) ein paar extravagante Trommelwirbel. Kurz und gut, das Lied hatte alles, was auch den Stoff der Searchers-Alben um 1963/64 herum prägte und bis heute als Synonym für ihre Musik gilt: fließende, luftige, wohl tönende und gutartige Harmonien, lichte, klangvolle Gitarrenkadenzen, makellosen mehrstimmigen Gesang sowie ein ausgefeiltes Arrangement. Kaum überraschend, unterschieden sich Meet The Searchers (1963), 4 Sterne, Sugar And Spice, 4 Sterne, It’s The Searchers, 4 Sterne, und Sounds Like Searchers, 4 Sterne, (alle aus dem Jahr 1964) nicht mehr als die damalige Steuerpolitik Premierminister Wilsons (Labour) von der seines Kollegen Heath (Tories). Alle vier Searchers-Longplayers enthielten je einen Hit („Sweets For My Sweet“, „Sugar And Spice“, die von Sonny Bono geschriebenen „Needles And Pins“ in Pender’s unnachahmlicher Artikulation der „needals and pinzas“ – und „I Don’t Want To Go On Without You“), und das Quartett (ab Album Nummer 4 mit Frank Allen für den vom Combo-Chef Curtis rausgemobbten Jackson) übertraf sich gern in waghalsigen, mehrstimmigen Sanges-Experimenten. Wundersamer Schönklang („This Empty Space“,“All My Sorrows“) und zeitlos tolle Songs („Love Potion No. 9“, „Bumble Bee“) wurden aufgetischt, leider aber auch jede Menge Dutzendware und das Meiste hastig, brav und konzeptfrei produziert sowie nur in Ausnahmefällen von den Searchers selbst geschrieben. So etwas konnte in einer Zeit, da musikalische Geniestreiche langsam begannen, sich zu überschlagen, nicht lange gut gehen. Die Searchers schrammten im Juli 1965 zum letzten Mal und mit Ach und Krach in die Top 10 der Singles-Charts („He’s Got No Love“). Aber immerhin war ihnen in ihrer zweijährigen Blütezeit etwas gelungen, das für die Ewigkeit halten sollte: Die Searchers hatten mit ihrem Sound den Britpop (mit-)erfunden.
www.the-searchers.co.uk
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