The Shaggs – Philosophy Of The World
Eine der skurrilsten Stories des Rock’n’Roll: Dorothy, Helen und Betty Wiggin wuchsen in ärmlichen Verhältnissen in New Hampshire auf und gründeten 1967 auf Anregung ihres Vaters eine Band. Der Herr Papa kaufte ihnen Instrumente und bezahlte auch die Unterrichtsstunden. Obwohl seine Sprößlinge nachweislich völlig unmusikalisch waren, kutschierte Mr. Wiggin sie am 9. März 1969 in ein Studio nach Massachusetts und produzierte mit ihnen an einem einzigen Tag ein komplettes Album voller chaotischer Primitivkunst. In Musikerkreisen erlangte das Werk – wohl wegen der lausigen Qualität – Kultstatus. Frank Zappa, immer für einen Gag zu haben, bezeichnete Philosophy Of The World in einem „Playboy“ Interview gar als eines seiner Lieblingsalben. Dreißig Jahre nach der Erstveröffentlichung wird die Zuhörerschaft nun noch einmal mit dem, ähem, Alternative Rock der amerikanischen Girl-Group traktiert. Was die Schwestern Wiggin da zum besten geben, ist bei klarem Verstand tatsächlich kaum zu ertragen. Die Sängerin der Garagenband trifft nicht einen Ton, falscher geht’s nimmer. Beim hilflosen Holterdipolter ihrer Drummer-Kollegin sind Temposchwankungen die Regel. Dazu jault die E-Gitarre, die anscheinend noch nie gestimmt wurde, wie eine geprügelte Katze. Wer was fürs Absonderliche übrig hat, wird an diesem unfreiwillig komischen Kuriosum viel Spaß haben. Hier versagen alle Sterne-Wertungen …
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