The Shaky Hands – Lunglight

Zittrige Hände-wenn sich eine Band so nennt,denkt man unweigerlich an die Indie-Generation von 1986, die fast komplett von schüchternen Typen mit Schrammelgitarren durchsetzt war. So etwas will man eigentlich nicht noch einmal erleben, aber trotzdem hatten sich The Shaky Hands auf ihrem gleichnamigen Debüt unerschrocken an eben dieser fast vergessenen Ära orientiert, die kleinen Schäker. Immerhin: Sie klangen zupackend und amerikanisch, mehr nach den dB’s als nach den June Brides. Nu rein Jahr später wirken die Jungs nun wesentlich weniger betulich und deutlich variantenreicher. Sänger Nicholas Delffs kommt aufgekratzt rüber, in „Loosen Up“ schreit er sogar beherzt. Bruder Nathan, der neuerdings am Schlagzeug sitzt, sorgt mit perkussivem Klöppeln für ungewöhnliche Grooves. Schon hat man keine ängstlichen Indie-Popper mehr vor sich, sondern abenteuerlustige und enthusiastische Art-Rocker, die sich ihre Tricks hier und da bei Pere Ubu abgeschaut haben. „World’s Gone Mad“ ist zwar reichlich kurz ausgefallen, hört sich wegen Delffs‘ peinerfüllter Stimme aber wie der passende Kommentar zu den Problemen unserer Zeit an. Der Dub-Rhythmus in „No Say“ bringt ebenso Schwung ins Geschehen wie der dieses Jahr offenbar unvermeidliche Afro-Sound in „Wake The Breathing Light“. Weiter so, ihr Zitterpappeln! VÖ: 14.11.

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