The Shiny Gnomes – Wild Spells & How It All Began… :: Gitarrenpop

Mitte der achtziger Jahre standen Paisley- und Rüschenhemden, spitze Halbschuhe, Pilzkopffrisuren und andere Sixties-Zutaten hoch im Kurs in Deutschlands Indierockszene. Die Byrds waren neben den Beatles damals eine der einflussreichsten Bands für viele junge deutsche Sixties-Epigonen: die Berliner Subtones, die Multicoloured Shades oder die Nürnberger Shiny Gnomes, eine der besten Bands des Revivals. Acht Alben sollten die Franken im Lauf ihrer Karriere aufnehmen, ihr bestes Werk, das Debüt WILD SPELLS, wird jetzt als CD wieder zugänglich gemacht. Schon Anfang der Achtziger schrammelte Sänger und Songwriter Stefan „Limo“ Lienemann in diversen Formationen durch Nürnbergs Rockszene, bis er im Oktober 1985 die Shiny Gnomes gründete. Wenig später erschien auf dem jungen Glitterhouse-Label die erste Single „Sexmaniac“, etwas später dann auf Pastell das Debütalbum, das in den Independent-Charts des MUSIKEXPRESS im März 1987 zwischen Philipp Boa, den Smiths, Fall, New Order und Dead Kennedys auf Platz 8 zu finden war. Wir hören hübsche Songs mit typischen Sixties-Melodien, klassischen Gitarrenlinien und feinenjaulenden Örgelchen. Mal psychedelischer, mal richig poppig, erinnern starke Tracks wie der Titelsong, das Sitar-geschwängerte „Temple Balls“, das verschrobene „Daddy’s Stroboscope“ und „You Live In A Dream“, auf dem Limos Ehefrau Pam „Fit“ Lienemann zu hören ist, an die Byrds, Beatles, Seeds und nicht zuletzt an Syd Barrett. Mindestens genauso gut wie das Debüt sind die drei Tracks der erwähnten ersten Single „Sexmaniac“, die hier plus sechs Alternativversionen als Bonustracks enthalten sind.

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