The Silos – When The Telephone Rings
Es ist nicht die Platte, aber I womöglich der Slogan des Jahres: „Compren discos independientes“ prangt da der kategorische Imperativ wein auf rot im Booklet. Für alle Nicht-Hispanophilen: „Buy independent music.“ Und wie wahr, denn einen Longplayer wie WHEN THE TELEPHONE rings würden die immer noch hauptsächlich mit sich selbst beschäftigten Majorlabels nicht einmal mit der Kneifzange anfassen. Da seien Anastacia und Co. vor. Aber jetzt mal im Ernst: So gut wie auf diesem launigen 44-Minüter klangen Sänger-Songwriter-Gitarrist Walter Salas-Humara, seine Spießgesellen und ihr bald ruppiger, bald beinahe zärtlicher, ur-amerikanischer Gitarrenrock schon lange nicht mehr. Wenn sich jemand einen Mix aus Lynyrd Skynyrd. ca. SECOND helping. und den Tagen voller Wein und Rosen mit dem Dream Syndicate vorstellen kann, weiß er ungefähr, was ihn erwartet: rock’n’rollige Songs, in denen Country, Folk und Blues buchstabiert werden: bei denen Gas gegeben, aber nicht sinnlos losgebolzt wird; die spätestens in den – beizeiten mit himmlischen Harmonies veredelten – Refrains zu veritablen Ohrwürmer mutieren. Unter den zahlreichen Gästen fallen vor allem die Gitarristen Richard Lloyd [Ex-Televisionl und Jason Victor aus Steve Wynns Band sowie Mary Rowell Ibitte beachten Sie die extraspukige Violine in „The First Move“ angenehm auf. Wie gesagt: sicher nicht die Platte des Jahres, aber allemal ein Laune machendes Werk. Und „15 Days“, Herrschaften, ist ein Killersong. Hasta la vista, baby. Oder so.
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