The Skyscrapers – Mad Hatters And Autumn Rain

Wann um alles in der Welt hatten die Skyscrapers Zeit, diese Songs aufzunehmen?! Die Briten-Band muß seit 1965 rund um die Uhr damit beschäftigt gewesen sein, so ziemlich alle Pop-Produktionen zu hören, um sie sich en detail einzuprägen. Will sagen: Hier liegt ein fast klassischer Fall von »Ideenübernahme“ (räusper…) vor. Beinahe jede Zeile, Linie, Rundung, Kante usw. ist geborgt, AAABER: von wo? Alles scheint bekannt und ist dennoch nicht konkret unterzubringen. Wie hier gemixt worden ist, verdient den goldenen Tüftel-Grammy. Speziell die Sechziger wurden geradezu geplündert. Ich möchte sehr gerne Namen loswerden, aber irgendwie klappt das nicht… Herausgekommen ist Edel-Pop, wie er ca. 1967 im Swinging London zwischen Camaby Street und Petticoat Lane Hochkonjunktur hatte. Die Skyscrapers wären erste Wahl gewesen: blumige Balladen, Ohrwürmer zuhauf, gesprochene Zwischenstücke. Schieber wie „Too Late Simone Lorraine“, »Jenny“, „Read The Papers“ und »B.B.Air“ sind Top-Beispiele fürschummrig-süßliche 60er-Tanzvergnugen (.Um zehn bist Du zuhause“). Der Rest ist Dott, trash-popder Mitt-70er, easy listening – und um nichts anderes geht es hier. Die Skyscrapers kommen also 15 Jahre zu spat? Doch wie sagte schon Tonio K.: „Better late than never“. Und außerdem bin ich mir da gar nicht soo sicher weil doch die „neue deutsche Tanzmusik“ innerhalb der nächsten paar Monate infolge exorbitanter Überfettung (Quantität) bei gleichzeitiger Auszehrung (Qualität) völlig ausgewrungen vor die Hunde gebracht sein wird. 4 Bernd Matheja