The Slickee Boys – Here To Stay

Für ihre Singles bzw. EPs muß man schon heute einige Märker lockermachen, obwohl sie gerade erst zwei bis sechs Jahre auf dem Buckel haben. Und eingespielt wurde reichlich von dieser famos-flotten Truppe aus Washington D.C. Dort hausen sie in einer musikalischen Garage – was das bedeutet, ist inzwischen bekannt. Line veröffentlicht, authorisiert von den Slickees höchstpersönlich, die gesammelten Werke als kleines Album-Monster: 18 Songs, Laufzeit fast eine Stunde, und neben Masse gibt’s auch noch Klasse. Mark Noone (voc), Emory Olexa (b), Marshall Keith (g), Kim Kane (g) und Dan Palenski (dr) bitten zum Remisen-Rock. Von den alten Klassikern sind dabei: „Glendora“, „Psycho Daisies“, „Cadillac“ und „(Are You Gonna Be At The) Love-In“, die rotzfrech muntermachend runtergepowert werden, Spitze! Dazu „Porcelain Butter Kitten“, „Manganese Android Puppies“ und ähnliche Verbal-Pretiosen, die im Sound halten, was ihr Name verspricht: Reminiszenzen an die Zeit des US-Rock schlechthin (schade, daß der Titel aller Titel fehlt: .Hindu On A Honda“ …). Ein Nugget für sich: „Heart On“ mit aufgemotztem schubi der Fünfziger oder früher. Und „The Brain That Refused To Die“ stammt direktemang aus dem Sezierkoffer von Lord Sutch. Und Surf… und Beat… und Rhythm & Blues… Die Slickee Boys haben eine Menge mit den Flamin‘ Groovies (wo seid ihr bloß?!) gemein, wenngleich „Mark Noone kein Roy Loney ist“, so die korrekte Expertise des Sachverständigen, Geheimrat Gülden. Tut der Sache aber nicht den geringsten Abbruch. Schrubb-Gitarren, Bums-Bässe, Hertie-Orgel, alles zuhauf vorhanden. Prädikat: ausgezeichnet, rundum besorgenswert.