The Sounds – Living In America
Es wäre keine Überraschung, wenn sich dies hier zu einem kleinen Frühlingshype auswachsen würde. Am wenigsten vermutlich für die Plattenfirma, die mit The Sounds ein Konglomerat aus mehreren leicht vergilbten Hype-Zutaten gezüchtet hat und damit doch noch auf reiche Ernte hofft. Bei The Sounds paart sich das längst abgefeierte Achtziger-Jahre-Revival noch mal aufs Künstlichste mit der abgeflauten Begeisterung für Schwedenpop. Gekrönt wird das Unterfangen vom hohlen „The“-Namen, um auch da noch auf einen weiteren stehenden Zug aufzuspringen. Ungeachtet dieser ganzen verspäteten Wildheit aber ergötzen The Sounds doch eigentlich nett die Ohren. Machen halt viel Wind um alten Blondie- und Ultravox-Sound. Sehen auf der Bühne aus wie Mia, vorne exzessives Fräuleinwunder und dahinter souverän arbeitende Rockjungs. Die beinahe charismatische Sängerin Maja Ivarsson hüpft sich halsbrecherisch auf Stilettos durchs Lexikon der Rockposen, schreit Englisches zu Synthieklängen von 1984 und zu Rockgitarreakkorden von 2002. Damit wird Living In America zu einem ungefährlichen Spaß, mit Liedern, die sich allesamt mühelos in den einfacheren Windungen des Pophirns verkeilen, ohne dass man dafür sein Schamkonto über Gebühr belasten müsste. Es tut nicht weh, diese Platte, die in Schweden schon hübsch in den Charts herumspaziert, Junghörern zum Spielen zu geben. Da passiert nichts, und die Kleinen werdens lieben. Alles andere wäre eine Überraschung.
www.the-sounds.com
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