The Status Quo :: The Complete PYE Collection

Psychedelic Pop: Komplette Anthologie der frühen Jahre.

35 Jahre Non-Stop-Boogie-Riffs haben Status Quo auf das Niveau einer Bierzeltstimmungskapelle für Luftgitarren-Spezialisten reduziert. Das war früher noch anders, wie die vier Original-Alben PICTUREESQUE MATCHSTICKABLE MESSAGES, SPARE PARTS,  MA KELLYS GREASY SPOON und DOG OF TWO HEAD der Jahre 1967 bis 1971 belegen. Zusammengefasst im 3-CD-Set the Complete Pye Collection, demonstrieren 66 Tracks – inklusive rarer B-Seiten und Alternative Takes – den Übergang von der fantasievollen Psychedelic-Pop-Formation zur gut geölten Boogie-Rock-Maschinerie. Im Line-up mit Organist Roy Lynes entstanden Flower-Power-Kleinode wie „Pictures Of Matchstick Men“, „Ice In The Sun “ und „Sunny Cellophane Skies“ – bunt schillernd und experimentierfreudig. Wie bei den stilistisch ähnlich gelagerten Kollegen jener Ära, The Move, The Troggs, The Creation oder The Smoke, dienten Longplayer mehr oder minder als Plattform, um diverse Hitsingles mit wenig neuem Material unters Fanvolk zu bringen. In diesem Falle ging der Zahn der Zeit jedoch gnädig mit psychedelischen Perlen wie „Elizabeth Dream“, „Technicolour Dreams“ und „Black Veils Of Melancholy“ um. So schnell der Summer Of Love kam, verschwand er auch wieder, und Status Quo orientierten sich 1969 mit „Are You Growing Tired Of My Love“, „The Clown“, „Velvet Curtains“ und „Mr. Mind Detector“ am groß orchestrierten, balladesken Konzept der Bee Gees, Barry Ryans und Scott Walkers – freilich ohne deren Klasse zu erreichen. 1970 erfand sich die nunmehr zum Quartett geschrumpfte Band neu: Auf dem Höhepunkt der Prog-Rock-Ära präsentieren Francis Rossi und Co. ihr Faible für Hard-Rock, Blues und Folk in facettenreichen Arrangements. Ein Jahr später war die Metamorphose vollends gelungen: Status Quo präsentierten sich mit gut geölten 4/4-Takt-Rockern wie „Down The Dustpipe“, „Gerdundula“ und „Umleitung“ als Lightversion der US-Blues- und Boogie-Puristen Canned Heat.