Big in Japan? Das in Künstlerkreisen als Synonym für zweifelhafte Erfolge fern der Heimatgebrauchte Wortspiel trifft auf das britische Projekt The Style Council definitiv nicht zu. Auch im Land der aufgehenden Sonne erfreute sich die 1983 von Paul Weller gegründete Band nämlich großer Beliebtheit. Auf VHS 1984 erschienen, versteht der während einer Fernost-Tournee im gleichen Jahr in Tokio aufgezeichnete, mit rund einer Stunde ein wenig kurz geratene Konzertmitschnitt far east& far out trotz gegenteiliger Befürchtung auch heute noch zu faszinieren. Präsentieren sich The Style Council doch auf der ersten Woge internationalen Erfolgs, nachdem einige fabelhafte Singles und das Debüt café bleu Europa schon im Sturm genommen hatten. Leicht hatte es die Band anfänglich nicht gerade. Schließlich war der stilistische Wechsel, den Ex-Jam-Frontmann Paul Weller im Gespann mit dem ehemaligen Keyboarderder Neo-Mod-Combo The Merton Parkas, Mick Talbot, anstrebte, äußerst kritisch beäugt worden. Von kommerziellem Ausverkauf war häufig die Rede. Fakt ist, dass Wellers couragierter Mix aus Jazz, Soul, Funk, Pop und Rap eine radikale Abkehr von seinem bisherigen Schaffen bedeutete. Dabei konnte das neue Konzept durchaus begeistern. Nicht nur, weil The Style Council mit Chorsängerin JayneWilliamson (später Mitglied bei den Brand New Heavies), Pianistin Helen Turner. Schlagzeuger Steve White sowie einer dreiköpfigen Horn-Section wirklich hochkarätig besetzt waren. Vor allem der noch unglaublich jugendlich wirkende Paul Weilerfeierte in Hits wie „Speak like a Child“, „Money-Go-Round“, „You’re The Best Thing“ und „Long Hot Summer“ seine gerade neu entdeckte Freiheit. Perfekt assistiert von der gospelnden Jayne Williamson. die wenig später von Wellers zukünftiger Gattin D.C. Lee ersetzt werden sollte, sinnierte der damals 26-Jährige ein wenig altklug über „My Ever Changing Moods“ – und ist, wie wir von zahllosen Gastspielen der vergangenen Jahre wissen, dennoch bis heute treu geblieben.

www.thestylecouncil.co.uk.