Einfach süß ist er, der niedliche Paul Weller, letzter glorreicher Boy Scout der sozialistischen Weltjugendbewegung, wie er uns auf seinem neuen Album predigt. Einheit und Brüderlichkeit zwischen uns walten zu lassen, dem Internationalismus der Arbeiterklasse huldigt, den „Monetarism“ und die „Tories“ verteufelt und überhaupt beschwingt und ungestüm und herzerschütternd die Weltrevolution und den Sturz der Regierungen fordert. OUR FAVOURITE SHOP verheißt die Glückseligkeit des Sozialismus, solange er mit Liebe, Hingabe, Euphorie und dem richtigen Stil einherkommt. Oder wie P.W. mahnt: „It takes more than just music.“

Und musikalisch gilt sowieso: Die neue Style Council-LP bringt für meinen Geschmack die beste, schönste und in ihrer Schlichtheit ergreifendste Musik seit der letzten. Es jazzt, swingt, flötet und trompetet, poppt und funkt und soult quer durch die Musikgeschichte. Besonderes Lob gebührt wieder der schönen D.C.Lee, die den schwarzen Soul beisteuert; hervorgehoben werden sollte auch, daß Mick Talbots Anteil an der Musik gestiegen ist. Und daß „Down In The Seine“ durch seine zauberhafte Pariser Luftigkeit mein Favorit ist.

Unmöglich kann der kultivierte, an überzeugendem Stil interessierte Mensch von heute diesen Sommer ohne Style Council bestehen.