The Tea Party – Seven Circles

Fällt Deutschland im Rock auf den Stand eines Entwicklungslandes zurück? Hält Deutschland europaweit die rote Laterne der Rockmusik? Eine mögliche Rock-PISA-Studie würde wohl gigantische Lücken bei den Teenagern aufdecken. Während Großbritannien es mal wieder geschafft hat, uns mit mediokren Popbands zu überfluten, von denen 80 Prozent in drei Jahren vergessen sein werden, muß eine gestandene Größe wie The Tea Party monatelang um einen Indie-Release kämpfen. Dabei bietet das Trio aus Kanada einmal mehr ganz großes Kino, von reduziertem Knochenrock bis zu prächtigen Streichereinlagen das ganze Spektrum moderner Rockmusik. Da dürfen elektronische Rhythmus-Samples genausowenig fehlen wie stilvolle Akustikgitarren. Hinzu kommen hier ein Quentchen Led Zeppelin, dort eine Prise Doors, abgeschmeckt mit einem Schufl The Cult. Die orientalischen Klänge der Vergangenheit wurden auf ein Minimum reduziert, dafür kommt auf „Wishing You Would Stay“ mit Hotly McNarland eine große Sängerin zu Wort. Mit Bob Rock (Metallica) und Gavin Brown (Billy Talent) engagierte die Band zudem zwei der besten Produzenten Kanadas. Seit 1991 sind Frontmann Jeff Martin, Bassist/Keyboarder Stuart Chatwood und Trommel-As Jeff Burrows im Geschäft, in ihrer Heimat werden ihre Alben regelmäßig mit Platin verziert. Nur im Entwicklungsland Deutschland, wo Angela Merkel Heino zum „Volksmusikbeauftragten“ küren will, taucht dieses Trio unter „ferner liefen“ auf. Völlig zu unrecht.

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