The Tea Party – The Interzone Mantras :: Rock
Drücken wirs mal soziologisch aus: Der Begriff „Rockmusik“ entspricht nicht mehr den derzeitigen Bedingungen musikalischer Vergesellschaftung. Heute frönt man dem Nu-Metal, Indie- oder Alternativrock, Noiserock, Postrock oder gleich irgendwelcher Electronica. Vielleicht hätten The Tea Party Erbarmen gezeigt, hätten sie das gewusst. Nun allerdings nerven sie mit einem Sammelsurium uninspirierter, ja genau, „Rockmusik“. Dabei liegt das Problem weniger auf dem Schwerpunkt „mittelharte Gitarren“ als vielmehr beim Mindesthaltbarkeitsdatum der Akkorde, die uns die Teeparty da serviert. Einige der Tracks sind bereits ein paar Tage abgelaufen, manche sogar schon leicht angeschimmelt. Bereits der Opener verärgert durch einen wenig originellen Diebstahl bei Led Zeppelin, die ja selber Meister des Diebstahls gewesen sind. Manchmal erinnern die Kanadier auch unglücklich an ihre Kollegen von Creed – kein gutes Omen, wie mir Sachverständige sicherlich beipflichten werden. Hauptsächlich aber pflügt diese Band auf dreizehn Tracks durch einen Mischmasch aus Gothic Rock, Nick-Cave-Anleihen und zahlreichen Reminiszenzen an die siebziger und achtziger Jahre. Mit einem gewissen Augenzwinkern und viel Witz hätte daraus ein formidables Werk werden können. Songs wie „Apathy“ könnten da durchaus die Richtung weisen. Für solche Experimente aber nehmen die Jungs ihr Werk entweder zu ernst, oder sie haben die letzten Jahre schlichtweg verschlafen.
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