The Toy Dolls – Dig That Groove Baby

„Nellie The Elephant“, der britische Weihnachts-Top-Ten-Hit, war bereits vor zwei Jahren ein kleiner Independent-Erfolg für die Toy Dolls (und stammt von der Künstlergruppe „They Must Be Russians“, die den Song vor etwa fünf Jahren aufnahmen). Seit damals soll sich angeblich ein regelrechter Elefantenkult darum gebildet haben.

Leider treten die Toy Dolls nicht in Elefanten-Kostümen auf, was sie noch deutlicher in die Wombles-Nachfolge stellen würde. Wie die dicken, plüschigen, lebensgroßen Fabeltiere gehören auch die Dolls in die englische Tradition leicht bescheuerten Kinder-Pops fürs Fernsehprogramm der 6- bis 13jährigen.

DIG THAT GROOVE BABY, das schon im Februar 1983 entstandene Album, dürfte also genau das Richtige sein für eine chaotische Kinder-Party. Punkies und Liebhaber eines recht derb skurrilen Humors dürften ebenfalls ihren Spaß finden an diesem albernen Frohsinn, der sich bei nicht mehr so einfältigen Personen gewöhnlich erst nach etlichen Litern Gerstensaft einzustellen pflegt. Die Nüchternen, die mit den Beinen auf dem Boden der Realitäten stehen, werden schon nach dem zweiten Song das große Gähnen kriegen.

Ulk-Bands wie diese gibt’s im britischen Punk-, Oi- und Independent-Lager zuhaut, mehr oder weniger gut. Einige schaffen für eine Saison den Sprung ins Scheinwerferlicht, um dann im nächsten Pub zu verschwinden (wer hat wieder was von King Kurt gehört?).

Der debile Tralala-Pop der Toy-Dolls mit dem Piepsgesang und den alkoholischen Comic-Chören dürfte auch nicht länger vorhalten. Die Platte besitzt den Charme des gehetzten Waldaffen. Die Dickies haben das einmal besser gekonnt.