The Tubes – Lovebomb
Die Feststellung ist nicht neu, trifft aber auch diesmal ohne Abstriche zu: Das im Konzert fraglos vorhandene Charisma von Fee Waybill und seiner bizarren Truppe läßt sich einfach nicht auf Platte bannen!
Obwohl Todd Rundgren in den kalifornischen Fantasy Studios wieder (Produktions-) Hand anlegte, ist diese „Liebes-Bombe“ alles andere als bombig. Der funkige Drive von COMPLETION BACKWARDS etwa geht ihr völlig ab. Jedem vielversprechenden Ansatz wird die Zündschnur gekappt, bevor die Bombe losgehen kann; lediglich „Piece By Piece“ enthält eine Prise Dynamit.
Ein zäher Keyboard/Synthi-Brei zieht sich wie Klebstoff durch die Arrangements und kittet alle Luftlöcher zu. Viele Instrumental-Bausteine aufeinandergetürmt ergeben eben noch lange keinen „Wall of Sound“. Hier hätte ein distanzierter Ratgeber notgetan, der die Kunst des Weglassens beherrscht.
Im übrigen strotzt das Album vor ausgelutschten Eigen-Plagiaten aus dem INSIDE OUTSIDE-Repertoire von 1983. „Bora Bora 2000“ beispielsweise verbindet die Urwald-Percussion von „Women Of Wongo“ mit den Gesprächsfetzen von „Outside Looking Inside“. Als Dessert gibt es einen lauwarmen Nachschlag vom „Night People“-Intro: „Night people come into the night, night people…“ Wohl eher ein Alptraum.
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