The Twilight Singers – Powder Burns :: VÖ: 12.5.

Daß eines klar ist: Ohne die Afghan Whigs hätte es so ziemlich jede zweite Lieblingsband mit Hang zu Schwermut und Pathos nie gegeben. Und mit den Twilight Singers geht Dulli seinen Abwärts-Pfad konsequent weiter, bis es irgendwann zappendüster wird.

Doch manchmal führt Mr. Superlove uns zwischendurch auch an der Nase herum und aus der Irre ins Licht zum Luftschnappen. So zumindest diesmal. Keine Sorge, powder burns ist noch immer kein Album voller Fetenhits, und selbst wenn es für Dutlis Verhältnisse geradezu sonnig klingt, könnte es dazu führen, daß all die konfliktfreien Blümchen-Songwriter der Popwelt (und hiermit ist nicht Bernd Begemann gemeint, sondern dies geht raus an alle James Blunts und Daniel Powters] in Eintracht zum Strick greifen. Denn unsere Lieblingskrähe singt noch immer von Tod und Verderben, verkauft weiße, pulverförmige Liebe in Tuten ä 40 Dollar und findet ihren Frieden vor allem ganz tief unten. Trotzdem schwingt zwischen allem Zynismus eine bislang ungekannte Hoffnung mit. die aufhorchen läßt. Dies mag daran liegen, daß die Aufnahmen zum Album in New Orleans jäh durch den Hurricane Katrina unterbrochen wurden und Dulli sein inneres Trümmerfeld plötzlich einem viel größeren, äußeren Chaos gegenüber sah. Oder daran, daß Mr. Superselbstzerstörung die Drogen drangegeben hat. Eines jedoch ist sicher: Das alles sieht ihm verdammt gut. Und macht ihn noch unantastbarer als ohnehin schon. Anbetungswürdig.

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