The W.O.MAD. Festival – Music & Rhythm

Was sich auf Peter Gabriels drittem Album mit Titeln wie „No Self Control“ und „Biko“ andeutete, ist mit seinem vierten Werk Gewißheit geworden: Gabriels intensive Auseinandersetzung mit ethnischen Musiken, das Aufnehmen von Impulsen aus fremden Kulturen. Daß es ihm dabei nicht um die oberflächliche Ausbeutung exotischer Rhythmen (vergl. Adam & The Ants) geht, beweist Gabriels Initiative, die Organisation eines mehrtägigen Festivals im vergangenen Sommer in der Nähe von Bath.

MUSIC & RHYTHM ist kein Konzertmitschnitt, kann eher als tönendes Begleitmaterial zum Festival verstanden werden und enthält neben eigens für dieses Projekt komponierter Musik eine Reihe bekannter Songs, die, passend zur Thematik, auf diese akustische Dokumentation übernommen wurden.

So erscheinen beispielsweise Jon Hassells „Ba Benzele“, David Byrnes „His Wife Refused“, Holger Czukays „Persian Love“ oderXTCs „It’s Nearly Airica“ in der (überschaubaren) Nähe mit (traditionellen wie zeitgemäßen) Originalmusiken aus Ghana, von den West Indies, aus Nigeria, Burundi, Indonesien, Indien, dem Iran, Malawi und Pakistan erst im rechten Licht; Einflüsse werden transparent gemacht, Wechselspiele durchsichtiger. Und Peter Gabriel, Peter Hammill, Pete Townshend, Vic Coppersmith-Heaven und Morris Pert liefern darüber hinaus inspirierte (und inspirierenden), bislang unveröffentlichte Stimmungsbilder.

Damit wir uns nicht mißverstehen: MUSIC & RHYTHM erhebt keinesfalls rein didaktischen Anspruch. In erster Linie ist die phantastische Musik Kaufargument.