The White Birch – Star Is Just A Sun

Hier tönt ein Sirren immerfort. Der Grundton der Erdrotation vielleicht. Oder das fast lautlose Singen eines Birkenwäldchens irgendwo in Skandinavien. Manchmal erhebt sich dieses Sirren zu Tonkonglomeraten, die sich nicht entscheiden müssen zwischen Geräusch und Akkord. Ein Piano wurde in meterlange Seidenstoffbahnen gehüllt, um seinem Klang jede Schärfe zu nehmen. Ruhige Hände suchen die immer gleichen Tasten. Fingerrundläufe. Auch das Schlagwerk dringt fast nur noch als ein dumpfes Pulsieren in diese Grauwelt dreier Norweger hinüber, die sich ganz und gar der Elegie verschrieben haben. Musik, die im gleichen Maß, wie sie die Endlosigkeit eines Moments in absoluter Ruhe beschreiben möchte, gar nicht existent sein will. Die kurzen Texte: entsprechend – die das Individuum überfordernde Welt, Rückzug, erlesene Reize, Licht, Sterne, Natur, ein Lächeln, Traumflucht. 0la Flottums Gesang: meist hoch, dünn und karg, immer kurz vor dem Bruch. Ist Star Is Just A Sun eine Spätherbst-Platte? So einfach kann man das nicht sagen. Stellt sich doch die Frage: Wie oft gibt es tatsächlich einen Herbst, der mit diesem Album mithalten kann? http://thewhitebirch.one.no/