The Who – Who’s Next
Pete Townshend und seine Kollegen zündeten 1971 die dritte Stufe ihrer Studiokarriere: Nach stilbewußtem Mod-Sound und dem TOMMY genannten Ausflug in den richtig ernsthaften Kulturbetrieb, folgte der finale Schwenk ins Hardrock-Lager. Über WHO’S NEXT, von Kritikern seit ehedem auf einen Rang unter den „ioo besten Alben aller Zeiten“ abonniert, dürfte mittlerweile eigentlich alles gesagt sein. Doch die Neuausgabe verführt in zweierlei Hinsicht: Alle neun Songs wurden digital remixt und remastered, zudem gibt’s sieben weitere Tracks, die entweder nur auf dem Kuriositäten-Sampler ODDS AND SODS (1974), der letztjährigen Vier-CD-Box, als rare Single-B-Seiten oder überhaupt nicht erhältlich sind. Fans und Sammler dürfen sich an Alternativ-Takes (‚Behind Blue Eyes‘ mit einem orgelnden AI Kooper), Live-Versionen (der Marvin Gaye-Nummer ‚Baby Don’t You Do It‘ mit Gast-Gitarrist Leslie West) und Townshends Liner Notes erfreuen. Einsteigern in Sachen Who sind derartige Insider-Lockstoffe möglicherweise ziemlich wurst – doch wer trotz deutlichem Mehrwert weiterhin zur „alten“ Ausgabe greifen will, kann den Terminus „Preis/Leistungsverhältnis“ bislang nur mißverstanden haben.
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