The Young Knives – Superabundance

Es ist immer so eine Sache mit Bands, die mit Originalität und Witz auffallen. Von späteren Alben erwartet dann jeder, dass die noch origineller als das Debüt sind, sonst macht es keinen Spaß mehr. Wie knallhart ein Publikum abstraft, wenn das Ergebnis nicht den Erwartungen entspricht, mussten zuletzt The Futureheads erfahren. Die Young Knives sind von ähnlichem Kaliber. Auch sie haben sich von Andy Gill (Gang Of Four) produzieren lassen, auch sie bevorzugen einen kunstbetonten Pop-Ansatz mit exzentrischer Note obendrauf. Damit dürften die Parallelen aber schon enden. Der Refrain der Single „Terra Firma“ drängt sich mit seiner Dampfhammermentalität etwas arg verzweifelt auf. Ist aber eine Ausnahme. Denn sonst macht sich die Band zum Beispiel über die Ruhmsucht mancher Zeitgenossen lustig. „Everybody looks famous and we’ue been wasting lots of time“ ätzen die Drei in „Up All Night“. Ob Titel und Inhalt wohl einen Seitenhieb auf die doofen Razorlight darstellen? In manchen Stücken schleicht sich ein Hauch von britischer Psychedelia durch die Hintertür ein, vor allem in „Mummy Light The Fire“. Hier und da hört man immer noch, wie intensiv sich die drei Herren aus dem mittelenglischen Ashbyde-la-Zouch mit dem Werk von Wire auseinandergesetzt haben müssen. Dieses besessene Bekenntnis zur Kantigkeit, es ist auch hier vorhanden. In „Turn Tail“ wagen die Young Knives sogar den Gebrauch von Streichern. Dazu kontrastiert eine Melodie mit kurzen, aber heftigen Fieberstößen nach Art von Big Black. Geigen + Pop + Steve Albini = Ja, das geht. VÖ: 28.3.

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