Thelonious Monk – Monk Alone

Alternative und/oder unveröffentliche Tracks sind die Wundermittel, mit denen der Jazz-Jäger und -Sammler auf Trab gehalten werden soll. Nur das Gros der unendlichen Archiv-Schätze ist da oft nicht mehr als C-Ware. Die Doppel-CD MONK ALONE – THE COMPLETE SOLO STUDIO RECORDINGS 1962-1968 ist da von einem ganz anderen Kaliber. Zum einen bilden die 23, hier endlich einmal komplett veröffentlichten Solo-Stücke Monks aus seiner Columbia-Zeit eine der wohl besten Eintrittskarten in dessen Kosmos. Von Klassikern wie „Introspection“ bis hin zu „Ruby My Dear“ arbeitet Monk die Jazz-Geschichte seit Nat King Cole auf,die er in seinen berühmten, bizarr-chromatischen Improvisationen verarbeitet. Der Rest, 14 bislang unveröffentlichte Tracks, belegt die Einzigartigkeit, mit der Monk jedes einzelne Stück unter die Phantasie-Lupe nahm. Da wird dreimal „Body and Soul“ zu einer aufregenden Hör-Tour, voller neuer Assoziationen. Und dazu gibt’s die hinterlistigste Version von „Round Midnight“, die Thelonious Monk erst 1968 für ein Best-Of-Album einspielte.