Thievery Corporation – The Richest Man In Babylon :: Diebe wie wir

Mit ihrem letzten Album THE MIRROR CONSPIRACY hatten sich Rob Garza und Eric Hilton aus den Klauen der Realität befreit. Sanft wie ein Flieger über den Wolken glitten ihre Grooves immer neuen geografischen Fernzielen entgegen. Rein klanglich hat sich diese Rezeptur natürlich nicht großartig verändert. Noch immer bündelt das Duo Impressionen aus Asien, Lateinamerika und der Karibik in seiner Musik. „All That We Perceive“ klingt denn auch wie ein Echo des frühen Thievery-Klassikers „Lebanese Blonde“. Selbstplagiat rules, okay. Rob Garza und Eric Hilton haben, so scheint es, im Dreieck von Ethno-Sounds, Downtempo-Beats und dubbigen Bassläufen ihren natürlichen Lebensraum gefunden. Dennoch wirkt die Umsetzung dieses Mal bodenständiger als man es von ihnen gewohnt ist. Reggae-Tracks wie „The State Of The Union“ oder der Titelsong drehen sich auffällig oft um Probleme oder Leiden. „Exilio“ ist ein kurzer, aber mit Perkussion und Akustikinstrumenten sehr einfühlsam phrasierter Kommentar zum Kuba-Boom. Emiliana Torrini singt in „Heaven’s Gonna Burn Your Eyes“ und „Until The Morning“ so, wie man es sich von Bjork manchmal wünschen würde weniger hysterisch. Diese neuen Einflüsse machen den Thievery-Sound auf THE RICHEST MAN IN BABYLON noch etwas wärmer, menschlicher und emphatischer. Ihre bisher fetteste Beute.

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