This Mortal Coil – It’ll end in tears

This Mortal Coil: Ihre musique de trance liegt zwischen Gustav Mahler (Klassik & Tragik) und Esther Ofarim (Stimme & Melancholie). Im letzten Jahr hatten sie einen kleineren Hiterfolg mit einer gefühligen Version des Tim Buckley-Songs „Song To The Siren“ (von Buckleys STARSAILOR, 1970), bei der vor allem der Stimmen-Exzeß der Cocteau Twins-Sängerin Elizabeth Fräser brillierte.

This Mortal Coil ist eine „Supergroup“ aus dem Stall des Londoner Indie-Labels 4AD. Neben Frau Frazer tauchen auf: Robin Guthrie und Simon Raymonde von den Cocteau Twins, Martyn und Steven Young von Colour Box, Gordon Sharp von Cindy Talk, Mark Cox von The Wolfgang Press, und die Sängerin Lisa Gerrard von Dead Can Dance.

Auf diesem LP-Debüt setzen This Mortal Coil das gekonnt fort, was sie bereits mit dem Buckley-Song so beeindruckend praktiziert haben: das Interpretieren von fremden Songs. „Kangaroo“ und „Holocaust“ (hier von Howard Devoto gesungen), beide aus der Feder von Alex Chilton (ex-Box Tops, ex-Big Star), werden bei Mortal Coil zu getragenen, schönen Balladen, die mit Streichern und Pianoklängen ausgemalt sind. Herbstsonaten-Schatten hängen im Hintergrund.

„Fyt“, eine Eigenkomposition, schleift sich euphorisch dahin, während „Not Me“ (vom ex-Wire-Gitarristen Colin Newman) hart rockt und gesungen wird von Robbie Grey (Modern English). Lisa Gerrard singt zwei eigene Songs, ganz im Stil der kühlen, deutschen Nico.

Schattig, tragend, sinfonisch bewähren sich die Coils auf einem Bilder-Teppich, der von Visconti und seinem TOD IN VENEDIG stammen könnte.