Thomas Dybdahl – Stray Dogs

Die üblichen Verdächtigen werden bemüht, wenn die Rede auf Thomas Dybdahl kommt: Tim Buckley vor allen Dingen, aber natürlich auch unvermeidlich bei allen zarten Klängen zugetanen Songwritern – Nick Drake, Ryan Adams oder Nicolai Dunger werden gern genannt. Von derlei Vergleichen mag man halten, was man will – jedenfalls sind sie im vorliegenden Fall so abwegig nicht. Der 26jährige Norweger kopiert gewiß keinen der Genannten, hat aber doch einiges mit ihnen gemein: diese zerbrechlichen Songgespinste, das aufs Nötigste beschränkte Backing, das Folkverwandte, den sachten Swing, die vokalen Manierismen, die sanft kreiselnden Spieldosenmelodien, den unbedingten Glauben an die Macht der Stille. Natürlich ist nach dem als „that great October sound“ gefeierten Debüt der große Überraschungseffekt erstmal weg, doch gelingt Dybdahl mit Stray Dogs ein weiterer Schritt nach vorne. Die zehn durchweg melancholisch umflorten, seltsam verwunschen anmutenden Songs zeigen den Künstler auf dem Zenit seines Schaffens: „Cosmic scandinavian Folk-Pop“ könnte man nennen, was da in „Pale Green Eyes“ oder „Either Way l’m Gone“ passiert, „Honey“ erinnert zunächst an die großen Label-Kollegen Savoy Grand, ehe etwas, was wie ein Chor gutgelaunter Kneipengäste klingt, die Stimmung kippen läßt. Es sind diese kleinen Kunstgriffe, die eine Kollektion schöner Songs zu einem wunderschönen Album machen.

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