Thunderheist – Thunderheist

Immer dann, wenn es wieder einmal reicht mit längst zu Ende gedachten Ideen in den langsam der Vergessenheit anheimfallenden Genres, dann tauchen die großen Fusionierer und Dekonstruierer auf, um von den Ruinen der Vergangenheit aus in eine strahlende Zukunft aufzubrechen. Santigold ist so eine. Aber ihre Musik ist in einem Hyperpop geerdet, der sie so Tribe-übergreifend konsensfähig macht. Thunderheist aus Toronto, Kanada, gehören auch in diese Kategorie, nur was dieses Duo von Santigold unterscheidet: Der Thunderheist-Weg von der Bloggersensation zum nächsten großen Ding iührt weiträumig und wenig kompromissbereit vorbei an den diversen Indie-Bezugssystemen. Diese Musik ist zu „schwarz“, um nicht dem latenten Rassismus gewisser Hörerkreise zum Opfer zu fallen. Thunderheist kommen aus dem HipHop, sie fusionieren und eklektizieren und dekonstruieren auf Teufel komm raus, aber ihre Musik ist eindeutig Dancefloor-orientiert. Jeder Track auf diesem Debütalbum wird durchzogen von ultrafiesen Basslines, die Soundmann Grahm Zilla herstellt. Sängerin Isis spuckt die poppigen Melodien aus und rüttelt wie eine tollwütige Soulsängerin an diesem musikalischen Rahmen, der alle offensiven Varianten der elektronischen Tanzmusik der vergangenen 40 Jahre absteckt: Hip-Hop, (Old School) Electro, Disco, Funk, Crunk. Um das Angebot schön rund zu machen, erinnern Thunderheist als Club- und Partybeschaller mit den Tracktiteln und den Texten an die Kausalkette Drogen-Tanzen-Ficken: „Little Booty Girl“, „Jerk It“, „Sweet 16“.

VÖ: 11.4.

www.myspace.com/tbunderheist