Tilman Rossmy Quartett – Seitdem man mich …

Tilman Rossmys Ex-Kapelle Die Regierung dünstete Drogenrückstände in bedenklichem Maß aus. Doch mit der letzten Regierungserklärung unten kam wieder etwas Hoffnung auf, als Tilman Rossmy plötzlich namentlich genannten Frauen sein wundes Herz zu Füßen legte, statt im Nebel der eigenen Wahrnehmung zu stochern. Von da ab ging es immer weiter aufwärts, die Unternehmung des Solisten in neuer Freiheit gewann an Fahrt, Esprit und Charme. Ihm war der Sinn nach Country, Folk, federndem Pop. So gewann er auch auf gemeinsamer Tour Bernd Begemanns Supermusikband für sich und genießt hier und jetzt hörbar das neue, gesunde Kapellengefüge, den irgendwie selbstverständlichen Sound, das gemeinsame routinierte Spiel zwischen etablierter Liedermache, Westerndrive und ausgiebiger instrumentaler Zuwendung im Sinne des Blues bis hin zum Jazz – im höchsten Ausschlag an einem Klavier, das nicht einmal Bruce Hornsby verleugnet. Ganz alte Hasen mögen all das schulterzuckend abtun, doch Tilman sagt: „Wir haben ja alle Anfang der Achtziger angefangen,und da muss man sich schon einen Ruck geben, um das zu erlauben, was die Gitarre hier macht.“ Ja, und eben das Klavier, die Mundharmonika, die Dobro. Auch textlich lässt der immer noch gerne launig nölende Troubadour immer mehr zu, vertont und zitiert gleich mehrmals alte persische Dichter. So in ihrer vielseitigen Interessiertheit beglückten rotweinseligen Studienräten könnte höchstens der sehr ehrliche, authentische Song vom „Junkie“ etwas Sodbrennen bereiten. Das geht aber schnell wieder vorbei. www.tilman-rossmy.de