Titanic – Sea Wolf
Nicht erst seit ABBA tummeln sich skandinavische Bands in internationalen Hitlisten. Dem 1969 in Norwegen gegründeten Sextett Titanic, das, zugegeben, mit Roy Robinson einen Engländer als Vokalisten vorweisen konnte, gelang die europaweite Offensive gleich mit mehreren Erfolgstiteln:“Santa Fe“, „I See No Reason“, „Macumba“ oder „Rain 2000“ rangierten entweder auf vorderen Chartpositionen oder entwickelten sich zu Tanzflächenrennern in den Diskotheken und Clubs. Der freilich größte Hit der im Erfolgstaumel rasch ihre Zelte an der Cote DÄzur aufschlagenden Nordlichter bleibt das nicht nur im Titel deutlich an Santana erinnernde „Suitana“-nicht nur Carlos und Co.empfanden das i:i-Plagiat als ziemliche Frechheit. Die nunmehr auch noch durch den amerikanischen Bassisten Arica Siggs verstärkte Combo ließ sich gleich mehrmals von lateinamenkaischen Rhythmen und Jazz-verwandten Themen inspirieren. So auch auf dem 1972 erschienenen zweiten Album SEA WOLF, das nun erstmals auf CD vorliegt. Zwischen eher biederer Pop/Rock-Hausmannskost („Confusion“,“A Stones Throw“,“Scarlet“) mit Querverweisen an den vierstimmigen Westcoast-Sound von Crosby, Stills, Nash & Young oder handfesten 50’s-Rock ’n‘ Roll („Hanging Over“), finden sich immer wieder eindeutig Percussion-getriebene Samba- und Rumba-Impressionen. Als Bonus gibt’s mit „Sing Fool Sing“ die Single-B-Seite zum Megahammer „Suitana“.
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