Tito & Tarantula
Hungry Sally & Other Killer Lullabies
Mit ihrem erfolgreichen Debüt TARANTISM schienen Tito & Tarantula aus dem Nichts aufzutauchen. Daß dem nicht so ist, zeigt eine nähere Beschäftigung mit der Band-Biographie. Chef Tito Larriva machte sich nicht nur als Schauspieler einen Namen, sondern begründete auch Bands wie die Cruzados oder The Plugz. Gitarrist Peter Atanasoff griff schon bei Paul Butterfield in die Saiten johnny „Vatos“ Hernandez trommelte bei Oingo Boingo, und Bassistin Jennifer Condos zupfte u.a. für Don Henley und Sheryl Crow den Baß. Ausgebuffte Musiker also allesamt, die ihrem letztjährigen Überraschungserfolg ohne Mühe ein ebenso brillantes Zweit-Album nachschieben können: Schon mit dem Einstieg „Bleeding Roses“ gelingt ihnen ein packender Rock-Song, der unverkünstelte alternative-Wut, verschwitzten Rhythm & Blues und verräuchertes Psychedelic-Flair kombiniert. Ein hypnotisch schleppender Beat, eine rüde in die Lücken springende Gitarre und Tito Larrivas facettenreiche Stimme, die das Spektrum von lässig-coolem Sprechgesang bis zum Gebrüll einer Raubkatze ausreizt-das reicht, um diesen KILLER LULLABIES gespannt von der ersten bis zur letzten Minute zu lauschen.Tito & Tarantula halten den Geist von aufrechten, unangepaßten Rock-Kämpen wie den Beasts Of Bourbon aufrecht. Daß das Quartett noch dazu einen Doors-ähnlichen Song wie „Woke Up Blind“ elf Minuten unter Strom halten können, beweist ebenfalls ihren Ausnahmestatus.