Der Norweger zeigt, dass Clubmusik und Humor einander nicht ausschließen, auf Albumlänge aber anöden.

Todd Terje ist ein Nerd, ohne Frage. Auf seinem Blog (letsnerd.com) gibt der Norweger zu Protokoll, wie viel Detailliebe ihn umtreibt. In einem Gespräch mit DFA-Chef James Murphy geht es dort um Lieblings-Synthesizer, das richtige Compression-Setting und das Aufnehmen von Drums.

Spleen ist die eine, Humor die zweite Seite des Mannes, der 2012 mit „Inspector Norse“ einen dieser kosmisch strahlenden Club-Hits lieferte. Nach zahllosen Remixes und Reedits wurde es Zeit für den Lonplayer, deswegen: IT’S ALBUM TIME. Inmitten Piano-House („Strandbar“), Moroder-Attrappen („Delorean Dynamite“) und allerlei Disco-Jazz bleibt das Gros in der verspielten Ecke zwischen Easy-Listening-Catchyness und bisweilen „Denver Clan“-Soundtrackigem stecken.

Kitsch, Pathos erdrücken die Stücke – daran ändert auch Bryan Ferry nichts, der mit altersmildem Stimmchen Robert Palmers „Johnny And Mary“ zum Besten gibt. Momente gibt es ja, aber auf Albumlänge kann der ganze Humor schnell in ausuferndem Retro-Schnickschnack enden