Todd Terry – Resolutions
Was ist denn in den gefahren? Vor zwei Jahren war er READY FORTHE NEW DAY, doch trotz des neugierig machenden Titels kam nur aufgekochte Ritsch-Ratsch-Zisch-Housemannskost heraus, die Terry im Traum beherrscht, wie man weiß. Und jetzt? „I wanna have some motherfucking respect“, schnaubt er im Stil eines HipHop-Homies auf Kriegsfuß, während weit und breit kein Rhythmus nach 4/4-Muster zu hören ist. Nur Drum’n’Bass der knüppeldicken und authentischen Sorte. Richtig gelesen: Trommelbass, Jungle, Breakbeat von Todd Terry. Dieser Mann, seit Neuabmischungen von Snaps „Rhythm Is ADancer“, Everything But The Girls „Missing“ oder „Stupid Girl“ von Garbage in der Liga der DJ-Großverdiener zu Hause, macht plötzlich Zicken. Äußerst angenehme Zicken allerdings. Der New Yorker hat sich in Britanniens Clubs umgehört, neben besagtem Jungle-Schwerpunkt auch Big-Beats aufgesogen, Ragga-Rappern beim Reimen gelauscht und die Summe der Eindrücke schließlich mit kecken Geräuscheffekten versehen. Nichts davon klingt angestrengt. Terry hat sich auf die fremden Vorgaben eingelassen und etwas daraus gemacht. So einen abrupten Wechsel vom Glitzerlicht der VIP-Disco in die finstere Untergrund-Gruft bringen nur Klassemänner ohne Blamage zustande. Todd Terry ist so ein Top-Talent. Wer es nicht wußte, wird hier eindrucksvoll überzeugt.
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